Tribhuvan Airport Kathmandu:Mal wieder: Boeing schießt über die Startbahn hinaus

Glück im Unglück? Eine Boeing 737-900 einer Fluggesellschaft aus Malaysia hat am Donnerstagabend auf dem Tribhuvan International Airport von Kathmandu ihren Start abbrechen müssen. Als der Jet gegen 22 Uhr bereits auf eine Geschwindigkeit von 150 Knoten beschleunigte hatte, entschlossen sich die Piloten aus noch unbekannten Gründen abzubremsen.

Doch die verbleibende Pistenlänge reichte nicht aus, um das Flugzeug mit den 139 Passagieren an Bord rechtzeitig vor dem Ende zum Stehen zu bringen. Die Maschine schlidderte über die Startbahn mit der Nummer 20 hinaus und kam erst im Gras zum Stehen.

Twiiter

Kathmandu Airport lahmgelegt

Mit dem Haupt- und Bugfahrwerk blieb die Boeing 737-900 der Malindo Air, die nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias, fliegen wollte, in dem unbefestigten Untergrund stecken. Personen sollen bei dem Zwischenfall nicht zu Schaden gekommen sein.

Wie die nepalesische Zeitung „The Himalayan Times“ berichtet, gelang es Bergungskräften erst am Freitagmorgen, die Maschine zurück auf die Startbahn zu schieben. Der Flughafen ist zunächst nur für innernepalesische Flüge geöffnet. Der internationale Flugverkehr ist durch das Unglück allerdings zum Erliegen gekommen.

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Für Tausende von Passagieren müssen sich im Terminal in Geduld üben, weil sich ihre Abflüge verzögern. Fünf ankommende Flüge – unter anderem von China Southern, Jet Airways und Malaysian Airlines – wurden umgeleitet.

Gefährlicher Airport Kathmandu

Erst am 12. März diesen Jahres waren bei der Landung einer Passagiermaschine aus Bangladesch in Kathmandu 51 Menschen ums Leben gekommen und 22 weitere schwer verletzt worden. Die Maschine vom Typ Dah 8-400 des kanadischen Herstellers Bombardier  war auf dem Weg von Dhaka nach Kathmandu in der Nähe der Piste auf ein Fußballfeld gestürzt und in Flammen aufgegangen.

Einen weiteren Totalverlust gab es März 2015, allerdings eines Großraumflugzeugs. Wegen dichten Nebels konnte eine aus Istanbul kommender Airbus A330 von Turkish Airlines nicht landen und kreiste über Kathmandu. Als der Jet dennoch zur Landung ansetzte, verpatze die Cockpit-Crew das Manöver: Es kam zur Bruchlandung. Die 223 Passagiere und elf Besatzungsmitglieder konnten sich über die Notrutschen retten.

Die Maschine wurde so stark beschädigt, dass sie abgeschrieben werden musste. Heute steht der Airbus im Nepal Aviation Museum am Rande des Flughafens und stellt die Hauptattraktion für Besucher dar.