Das Expertengremium des Karolinska-Instituts in Stockholm hat entschieden: Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den US-Amerikaner James Allison und den Japaner Tasuku Honjo für die Entwicklung spezieller Krebstherapien. Den Forscher sei ein Meilenstein im Kampf gegen Krebs gelungen, hieß es von der Nobeljury. Die Entdeckung der beiden Mediziner nutze die Fähigkeit des Immunsystems, Krebszellen zu bekämpfen, indem die Bremsen der Immunzellen gelöst werden.
In der Erklärung der Nobelpreis-Jury hieß es, den Forschern werde der Preis für ihre „Entdeckung der Krebs-Therapie durch Hemmung negativer Immunreaktionen“ verliehen. James Allison ist ein US-Immuntherapeut und wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach für seine Forschungen ausgezeichnet. Tasuku Honjo ist ein japanischer Immunologe und arbeitet als Professor an der Universität von Kyoto.
Nobelpreis-Reigen startet
Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Preises benannt. Am Freitag folgt die Bekanntgabe des diesjährigen Friedensnobelpreisträgers. Der Literaturnobelpreis dagegen fällt in diesem Jahr nach einem Skandal im Jurygremium aus. Dafür soll er 2019 an zwei Autoren vergeben werden.
Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist in diesem Jahr mit umgerechnet 870.000 Euro (9 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert. Im vergangenen Jahr hatten die drei US-Forscher Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young den Medizin-Nobelpreis erhalten. Sie hatten die Funktion und die Kontrolle der Inneren Uhr erforscht.
Seit 1901 haben 214 Menschen den Medizinnobelpreis erhalten, darunter 12 Frauen. Der erste ging an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung einer Therapie gegen Diphtherie.