Die Versuchung ist groß, das neue Stück einfach anzuziehen, auch wenn das schlechte Gewissen uns plagt. Neue Kleidung müsse vor dem ersten Tragen grundsätzlich gewaschen werden – so lautet die gängige These. Doch stimmt das?
Fakt ist: In der Textilindustrie kommen chemische Substanzen zum Einsatz, darunter Farb- und sogenannte Hilfsstoffe. In neuer Kleidung können Rückstände dieser Substanzen vorhanden sein. Durch den engen Kontakt mit Jeans und Shirts können die Stoffe über die Haut in den Körper gelangen. Im schlimmsten Fall droht dann eine allergische Reaktion: Die Haut juckt, und es bilden sich Pusteln.
Der Grund dafür: eine überschießende Reaktion des Immunsystems. Es bildet Abwehrstoffe gegen Substanzen, die eigentlich harmlos sind. Die Auslöser können Tierhaare oder Pollen sein, aber auch bestimmte chemische Stoffe aus unserer Kleidung.
Tipps zum Umgang mit neu gekaufter Kleidung
Damit das nicht passiert, gibt die Verbraucherzentrale Tipps zum richtigen Umgang mit neu gekaufter Kleidung. Dazu zählt:
- Neu gekaufte Kleidung gehört vor dem ersten Tragen grundsätzlich in die Waschmaschine – ganz gleich, ob sie chemisch riecht oder nicht.
- Immer die Pflegekennzeichnung beachten: Hinweise wie „separat waschen“ oder „blutet aus“ sind ein Indiz für Farbstoffe, die von der Haut aufgenommen werden können. Aufdrucke wie „pflegeleicht“, „knitterarm“ und „bügelfrei“ weisen auf chemisch bearbeitete Kleidungsstücke hin.
- Auch Secondhand-Ware kann eine gute Wahl sein: Sie wurde in der Regel bereits mehrfach gewaschen, ist also frei von möglichen Schadstoffen aus der Herstellung und nebenbei noch gut für die Umwelt.