Bettenboom an der Elbe: Von günstig bis luxuriös: So sehen Hamburgs neueste Hotels aus

An jedem Sommer-Wochenende haben Events die Stadt Hamburg fest im Griff: Ob Marathon oder Musical, Hafengeburtstag oder Harley Days, Schlagermove oder Dockville-Festival – die Besucher kommen. Insgesamt 13,8 Millionen Übernachtungen verzeichnete die Tourismusbranche 2017.

Ob Sonnenschein oder Schmuddelwetter, der Hamburger Hafen und die im Januar 2017 eröffnete Elbphilharmonie locken rund ums Jahr immer mehr Gäste in die Hansestadt, gerade auch aus dem Ausland. Seit 2006 hat sich die Zahl der Übernachtungen fast verdoppelt.

Elbphilharmonie HeftstückDie steigende Nachfrage und die hohe Auslastung der Hotels von mehr als 80 Prozent macht Hamburg auch für neue Projekte attraktiv. Fast jeden Monat eröffnet ein neues Haus. Inzwischen gibt es rund 60.000 Hotelbetten.

Aus der Flut an neuen Übernachtungsmöglichkeiten haben wir die interessantesten ausgewählt. Die angegebenen Zimmerpreise beziehen sich jeweils auf ein Doppelzimmer ohne Frühstück. Der Durchschnittspreis in Hamburg für ein Hotelzimmer kletterte durch die steigende Nachfrage nach Angaben von Hamburg Marketing im vergangenen Jahr auf 117,79 Euro pro Nacht.

Prizeotel Hamburg St. Pauli: Budget-Design auf dem Kiez

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Gleich um die Ecke der Reeperbahn hat das zweite Prizeotel Hamburgs eröffnet, ein großes Economy-Haus mit 257 Zimmern. Für das durchgestylte Interieur ist wie bei allen deutschen Prizeotels, an der sich inzwischen die Rezidor-Gruppe beteiligt hat, der bekannte Industriedesigner Karim Rashid aus New York verantwortlich. Viel Platz zum Frühstücken gibt es in der Lobby im ersten Stock. Die Lage ist ideal für Kiez-Besucher. Preis: ab 78 Euro.

Adresse: Holstenstraße 7, S-Bahn: Reeperbahn, www.prizeotel.com/de/hotel-hamburg-st-pauli

Tortue Hamburg: Savoir-vivre am Bleichenfleet

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Das jüngste Designhotel der Stadt, im historischem Gemäuer von 1888, gibt sich frankophil: Der Name Tortue, gesprochen „Tortüh“, steht für Schildkröte im Französischen und korrespondiert nur unbewusst mit dem englischen „torture“ – im Dritten Reich residierte in dem Häuserblock der Stadthöfe nämlich die Gestapo. Bis auf die Räume in den zwei oberen, neuen Etagen haben die meisten der 126 Zimmer vier Meter hohe Decken. Nach der mehrjährigen Sanierung gibt sich das Ex-Behördenhaus mit seinen alten Fresken, Böden aus Mosaikfliesen und eigens entworfenen Tapeten äußerst stilvoll. Das Frühstück wird in der Brasserie und im Sommer im Innenhof à la carte serviert. Preis: ab 170 Euro.

Adresse: Stadthausbrücke 10, S-Bahn: Stadthausbrücke, www.tortue.de

Sir Nikolai Hotel: Hohe Kunst und Küche am Fleet

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Mit der Eröffnung dieses Hauses im Sommer 2017 ist das abgelegene Innenstadtviertel zwischen Nikolaifleet und Zollkanal aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Einst lagerte in dem ehemaligen Kontorhaus Saatgut, jetzt gibt es auf den sieben Etagen 94 gemütliche Deluxe-Zimmer und Suiten inklusive Zimmerbar mit geschliffenen Gläsern, Zitronen und Limonen. Das Restaurant Izakaya mit seiner japanisch-peruanischen Crossover-Küche hat sich rasch zum Szenetreff unter den Hamburgern etabliert. Außerdem: Das neue Programm „Sir Explore“ bietet Gästen und Locals besondere Erlebnisse und Führungen. Preis: ab 132 Euro.

Adresse: Katharinenstraße 29, U-Bahn: Rödingsmarkt, www.sirhotels.com/de/nikolai

Jufa Hotel Hamburg Hafencity: Ideal für Familien

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Die Weltkarte an der Wand: in der Lobby im Großformat und kleiner über den Kopfkissen auf den Zimmern. Aber dort ist jeweils eine Hafenstadt rot markiert. Denn die Zimmer auf den sechs Etagen haben nicht nur Nummern, sondern tragen jeweils auch den Namen einer Hafenstadt. 

TheFontenay_14.30Das Hotel liegt in der östlichen Hafencity am Ufer des Baakenhafen und ist das neue Städte-Flaggschiff der mehr als 50 Jufa-Hotels aus Österreich – die Abkürzung steht für Jugend- und Familienhotels. Der Zuschnitt der 220 Zimmer eignet sich besonders für Familien, teilweise als Doppelzimmer mit Tür nebeneinander oder mit Hochbetten. Außerdem riesige Lobby, Sonnenterrasse, Buggy-Verleih sowie aufregende Indoor- und Outdoor-Spielstätten. Preis: ab 139 Euro.

Adresse: Versmannstraße 12-14, U-Bahn: Hafencity Universität, www.jufa.eu/hotel/hamburg

Holiday Inn Hamburg City Nord: Stylisch am Stadtpark

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Wie ein futuristischer Leuchtturm ragt das Holiday Inn am Rand des großen Hamburg Stadtparks in die Höhe, ein Vier-Sterne-Haus mit 564 Betten. Besonders schön sind die Executive-Zimmer mit ihren extrabreiten Fensterbänken in den abgerundeten Ecken des 18 Etagen hohen Neubaus. Ganz oben befindet sich der Fitness-Bereich mit Panoramasauna und Traumausblick über die Stadt. Außerdem kostenloser Flughafen-Shuttle und Zugang zu Deutschlands erster Frisbee-Trickshot-Anlage – ein 14 Korb-Parcours. Preis: ab 89 Euro.

Adresse: Kapstadtring 2, S-Bahn: Rübenkamp, www.hi-city-nord.de

My4walls: Zuhause auf Zeit mit Retro-Charme

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Ein ehemaliges Gericht wird zum Boarding-House: Das elfstöckige Bürogebäude, dem ersten in der Bürostadt City-Nord, ist im Mai 2018 zum charmanten Hotel für Kurz- und Langzeitgäste umgebaut worden. Dank der behutsamen Renovierung des unter Denkmalschutz stehenden Baus aus dem Jahre 1966 sind die Fußböden und die Holzpaneele in der Lobby erhalten geblieben. Die 143 modernen Appartements haben mit einem Wohn- und Arbeitsbereich eine Größe zwischen 26 und 40 Quadratmetern. Mit Mikrowelle, Grill, Kühlschrank, Schreibtisch und Regendusche eingerichtet, fühlt man sich wie in den eigenen vier Wänden. Im Erdgeschoss gibt es ein Wohnzimmer, einen Fitnessraum mit Tageslicht und eine große Küche, „wo Langszeitgäste etwas zusammen unternehmen oder kochen können“, sagt Saskia Fröhlich vom Haus beim Rundgang. Preis: 1-6 Nächte ab 89 Euro, ab 49 Euro für long stay.

Adresse: Kapstadtring 1, S-Bahn: Rübenkamp, www.myfourwalls.de

The Westin Hamburg: Über der Elbe schweben

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Das im östlichen Teil der Elbphilharmonie untergebrachte Hotel bietet fantastische Sicht auf die Skyline der Stadt, den Hafen oder den Fluss. Im zeitlos-schlichten Design gibt es 205 Zimmer und 39 Suiten, teilweise doppelstöckig bis in die 19. Etage des neuen Wahrzeichens. Allerdings bemängeln Gäste den zu kleinen Pool, kaum Tageslicht im Wellness-Bereich und die zu wenigen Plätze beim Frühstück. Tipp: Etwas mehr Geld ausgeben und statt nur zum Innenhof ein Zimmer mit Elbblick reservieren. Preis: ab 167 Euro.

Adresse: Platz der Deutschen Einheit 2, U-Bahn: Baumwall, www.westinhamburg.com

Adina Apartment Hotel Hamburg Speicherstadt: Für kurz oder lang

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Im Schatten des alten Hochhauses der Spiegel-Redaktion hat die australische Kette Adina ihr zweites Appartementgebäude in Hamburg hochgezogen. Die 202 Zimmer zwischen 27 und 59 Quadratmetern sind mit einer Küchenzeile inklusive Herd, Kühlschrank und Geschirrspüler ausgestattet – ideal für einen längeren Aufenthalt in der Hansestadt oder auch für Familien. Preis: ab 118,15 Euro

Adresse: Willy-Brand-Str. 25, U-Bahn: Meßberg, www.adinahotels.com/de/hotel/hamburg-speicherstadt

The Fontenay: Luxus am Alsterufer

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Am Westufer der Außenalster, wo sich bis 2013 das Interconti-Hotel befand, erhebt sich zwischen alten Bäumen und Villen der geschwungene Neubau eines Luxushotels, das von Michael Kühne (Kühne + Nagel) finanziert wurde. Im Frühjahr 2018 ist das Fontenay angetreten, eines der Tophotels Deutschlands zu werden. Doch es gibt noch viel Luft nach oben. Denn während der immer wieder verschobenen Eröffnungstermine sind zu viele Sparpotentiale ausgeschöpft worden, was der Gast bei Details wie beim Service mitbekommt. Preis: ab 355 Euro.

Adresse: Fontenay 10, Alster-Anleger: Rabenstraße, www.thefontenay.de

Klicken Sie sich auch durch die Fotostrecke: ElphiHotel 19h

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