Gut zu wissen: Zu viel Stress? Diese acht Tipps bringen Ruhe in Ihren Alltag

Stress ist ein stiller Begleiter: Ganz langsam schleicht er sich in den Alltag ein. Betroffene merken von ihrem Stress zunächst wenig, fühlen sich aber häufiger erschöpft als sonst. Reißt der Druck nicht mehr ab, entwickeln viele Stressgeplagte mit der Zeit Schlafstörungen: Sie brauchen länger zum Einschlafen, wälzen sich nachts im Bett hin und her, grübeln über Alltagsprobleme, fühlen sich am Morgen wie gerädert. 

Viele Betroffene flüchten sich in vermeintliche Entspannungsmittel wie Alkohol oder Zigaretten, vernachlässigen aber alles, was tatsächlich Erholung brächte: Sport etwa, oder Spieleabende mit Freunden.

Psyche Tipps_20.15Je früher Betroffene die Notbremse ziehen, desto besser. Sonst besteht die Gefahr, dass sich anhaltender Stress in körperlichen Symptomen niederschlägt – es drohen Erschöpfung, Ohrenpfeifen, hoher Blutdruck, Herzrhythmusstörungen und Stimmungsschwankungen. Auch die Libido kann leiden.

Was aber lässt sich gegen zu viel Stress auf der Arbeit oder im Privaten tun? Zunächst einmal hilft es, die Ursache des Stresses zu identifizieren. Das sei der erste Weg zur Besserung, erklärt der Gesundheitsexperte Cary Cooper im Gespräch mit dem nationalen britischen Gesundheitsdienst (NHS). „Im Leben gibt es für jedes Problem eine Lösung. Wer die Situation nicht unter Kontrolle bekommt und einfach nichts tut, macht die Probleme nur noch schlimmer“, glaubt der Experte, der an der Universität von Lancaster zu den Auswirkungen von Stress forscht. 

Wir stellen seine besten Tipps für mehr Ruhe im Alltag vor:

1. Raus aus der Passivität

„Das Gefühl von Kontrollverlust ist einer der Hauptgründe für Stress und einen Mangel an Wohlbefinden“, so Cooper gegenüber NHS. „Wer passiv bleibt und sich denkt ‚Ich kann nichts an meinem Problem ändern‘, dessen Stress wird sich verschlimmern.“ Stattdessen rät der Experte, sich wieder Kontrolle über die Situation zu verschaffen und eine Lösung zu finden, mit der man selbst zufrieden ist – nicht andere.

2. Sport und Entspannung

Zwar stimmt es, dass Bewegung nichts an dem eigentlichen Stressor – also dem Grund für Stress – ändert. Aber Bewegung hilft dabei, für einen emotionalen Ausgleich zu sorgen und die Gedanken zu ordnen. Gut eignen sich etwa Yoga oder Entspannungsübungen.

Tinnitus Nackenmassage_17.103. Kontakt zu Freunden

„Wer nicht den Anschluss zu anderen Leuten sucht, hat niemanden, an den er sich wenden kann, wenn er Hilfe braucht“, so Cooper. Gespräche mit Freunden können auch dabei helfen, das Problem von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten und neue Lösungen zu finden.

Weiterer positiver Nebeneffekt: Ein entspannter Abend im Freundeskreis rückt Stress und Sorgen für eine Weile in den Hintergrund und schafft Distanz zu den Problemen des Alltags.

4. „Ich-Zeit“ schaffen

Vor lauter Stress und Zeitdruck wird oft vergessen, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen. Der Gesundheitsexperte Cooper rät daher, sich zwei Abende in der Woche rot einzukreisen und das zu machen, worauf man Lust hat: ein schönes Abendessen mit dem Partner, ein paar Stunden im Fitnessstudio oder ein Kinobesuch.

5. Sich selbst Herausforderungen setzen

Eine neue Sprache lernen? Mit einer neuen Sportart anfangen? Das klingt erstmal stressig, zahlt sich langfristig nach Meinung des Experten aber aus: „Wer neue Dinge lernt, steigert seine emotionale Belastbarkeit.“

6. Ungesunde Gewohnheiten vermeiden

Mit dem Feierabendbier den Stress auf der Arbeit wegtrinken? Am Abend Kippen rauchen? Das mag kurzfristig helfen, schadet langfristig aber mehr als dass es hilft. „Es ist, als würden Sie den Kopf in den Sand stecken“, so Cooper. „Es lässt die Probleme nicht verschwinden. Besser, Sie gehen die Ursache Ihres Stresses an.“

7. Anderen Leuten helfen

„Wer Leuten hilft, die sich in noch problematischeren Situationen als der eigenen befinden, rückt seine Probleme ins rechte Licht. Je mehr Sie geben, desto widerstandsfähiger und glücklicher werden Sie sich fühlen.“ Wer keine Zeit hat, ehrenamtlich zu arbeiten, könne anderen Menschen mit kleinen Dingen im Alltag aushelfen – beispielsweise einer älteren Dame über die Straße helfen. Wichtig: regelmäßig kleine gute Taten in den Alltag integrieren.

8. Dinge akzeptieren, die sich nicht ändern lassen

Drohendes Unheil lässt sich nicht immer abwenden. „Wenn etwa Ihre Firma den Bach runtergeht und Personal abgebaut wird, können Sie daran nichts ändern“, erklärt der Gesundheitsexperte. „In einer solchen Situation ist es besser, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die Sie selbst steuern können – beispielsweise nach einem neuen Job Ausschau halten.“

So besiegen Sie den Stress Die kleine Yogapause (1656631)