Leberschaden durch verseuchte Frucht: Sie kaufte Granatapfelkerne und aß sie. Wochen später war sie tot.

Eine Packung mit verseuchten Granatapfelkernen wurde einer australischen Frau zum Verhängnis: Die 64-Jährige infizierte sich beim Essen mit Hepatitis A-Erregern und starb. Die Gesundheitsbehörden sprechen von einem „seltenen und tragischen Fall“.

Der Todesfall steht in Zusammenhang mit gefrorenen Granatapfelkernen der Marke „Creative Gourmet“. Das Produkt war im April landesweit zurückgerufen worden. Mindestens 24 weitere Krankheitsfälle sind in den letzten Wochen bekannt geworden.

Hepatitis A: Inkubationszeit liegt zwischen 15 und 50 Tagen

„Der Tod der Frau ist der einzige Todesfall, der mit dem landesweit zurückgerufenen Produkt in Zusammenhang steht“, erklärte Gesundheitsminister Paddy Phillips. Die Mehrheit der Erkrankten erhole sich demnach vollständig. Phillips rief die Bevölkerung dazu auf, in den Gefrierschränken nachzusehen, ob sich darin Packungen mit den verunreinigten Fruchtkernen befinden. Etwa 2000 Packungen der belasteten Charge seien verkauft worden.

Man rechne aktuell nicht mit neuen Krankheitsfällen. Üblicherweise dauere es zwischen 15 und 50 Tagen, bis sich nach einer Ansteckung erste Symptome zeigen, so Phillips.

Fall aus Australien: Schwere Verläufe sind extrem selten

Bei Hepatitis A handelt es sich um eine ansteckende Leberentzündung, die durch Hepatitis-A-Viren hervorgerufen wird. Die Krankheit beginnt meist mit Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Auch Fieber kann auftreten. Im Verlauf färben sich Haut und Schleimhäute gelb – einige Erkrankte entwickeln einen Hautausschlag oder berichten über juckende Haut. Die Krankheit verläuft in der Regel komplikationslos und heilt vollständig aus. In sehr seltenen Fällen kommt es allerdings zu schweren Verläufen. Das Risiko dafür steigt mit dem Alter.

Hepatitis-A-Viren werden meist über Schmierinfektionen mit Fäkalien übertragen. Personen können sich beim Sex anstecken oder über belastete Lebensmittel wie Muscheln. Werden Felder mit Fäkalien gedüngt, ergeben sich auch daraus Übertragungswege – beispielsweise in Form von belastetem Gemüse oder Salat.

Die belasteten Granatapfelkerne stammen aus Ägypten. Frische Früchte und solche, die in Australien angebaut wurden, seien demnach nicht betroffen, teilten australische Behörden mit.