Es ist selten, aber es kommt immer mal wieder vor, dass sich an ungewöhnlichen Stellen des Körpers sogenannte Hauthörner aus dem Faserprotein Keratin bilden. Vor einigen Jahren gelangte etwa eine Chinesin als „Ziegenfrau“ zu kurzzeitiger Berühmtheit, nachdem ihr ein zentimeterlanges Horn aus der Stirn gewachsen war. Keratin ist der Hautbestandteil von zum Beispiel Haaren, Fingernägeln, Hufen oder auch Tierhörnern. Das „British Medical Journal“ (BMJ) berichtete jüngst über einen ungewöhnlichen Fall, bei dem einem Patienten ein etwa 2,5 Zentimeter langes Horn an einer besonders heiklen Stelle wuchs: seinem Penis.
Das Horn kam nach einer Operation
Der 60-Jährige war dem Bericht des Fachmagazins nach im indischen Lucknow zuvor an der Harnröhre operiert worden. Später bemerkte er den hornartigen Auswuchs an seiner Eichel. Die Wucherung wurde chirurgisch entfernt, kehrte aber kurze Zeit später zurück und wuchs schließlich auf die besagte Größe an. Der Mann wurde im Anschluss erneut operiert, zudem wurde eine Biopsie vorgenommen, um eine Krebserkrankung auszuschließen. Nach dem erneuten Eingriff, kam das Horn dann nicht mehr zurück, heißt es im Artikel. Der Patient werde jedoch regelmäßig zur Nachsorge gebeten.
PfannkuchenniereWie das „BMJ“ schreibt, sind die Gründe für die Entstehung besagter Hauthörner nicht final geklärt. Die Auswüchse sehen in Form- und Farbgebung tatsächlich häufig wie Tierhörner aus. Für die Entwicklung können – so zumindest die Annahme – verschiedene Ursachen vorherrschen, zum Beispiel ein chirurgisches Trauma, eine Strahlentherapie oder eine bösartige Hautwucherung. Bei gutartigen Auswüchsen reiche in der Regel die chirurgische Entfernung des Horns, bei bösartigen Befunden sei dagegen oft eine großflächigere Hauttransplantation sowie eine ergänzende Therapie notwendig.
Quelle: Britisch Medical Journal Case Reports (Text und Bilder)