Wärme ist ein gutes Hausmittel gegen Spannungskopfschmerzen: ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder feucht-heiße Kompressen in der Schulter-Nacken-Partie. Bewährt haben sich bei Spannungskopfschmerzen Güsse mit ansteigender Temperatur: Beginnen Sie mit 34 Grad Celsius und erhöhen Sie dann die Wassertemperatur innerhalb von zehn bis 15 Minuten auf 43 Grad Celsius. Die Wärme durchblutet die verkrampften Muskeln stärker und entspannt sie. Sie wirkt zudem ausgleichend auf die inneren Organe im Bereich von Brust, Bauch und Becken, da diese von denselben Nerven versorgt werden wie die verspannten Muskeln.
Saunabesuche stärken das Immunsystem und können das vegetative Nervensystem stabilisieren. Jedoch lösen sie bei manchen Migränegeplagten Attacken aus. Linderung bei Kopfschmerzen kann auch eine Kneipptherapie bringen, also zum Beispiel abwechselnd warme und kalte Fußbäder. In manchen Fällen hilft Kälte: kalte Arm- oder Fußbäder, kalte Kompressen auf die Stirn, auf die Schläfen oder auf den Nacken. Sie vertreiben die Schmerzen, weil sich die Blutgefäße zusammenziehen. Gesichert ist diese Methode nur bei leichtem, gelegentlichem Kopfweh. Zu einer eigenständigen Behandlung bei einer Kopfschmerzkrankheit reicht sie nicht aus.
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Die Wald- und Wiesentherapie
Als Badezusätze eignen sich besonders ätherische Öle aus Rosmarin und Fichtennadeln, da sie die Durchblutung anregen. Auch Arnika wirkt durchblutungsfördernd, außerdem ist es gut gegen Entzündungen. Heublumen haben eine entspannende Wirkung auf die Muskeln.
Eine leichte Massage mit zehnprozentigem Pfefferminzöl in alkoholischer Lösung an Schläfe, Scheitel und Nacken kann zusätzlich Linderung verschaffen. Großflächig auf Stirn und Schläfe aufgetragen, verringert das Minzöl die Kopfschmerzen nach etwa 15 Minuten. Bei Spannungskopfschmerzen ist die Wirkung der Pfefferminzölbehandlung mit der einer Paracetamoltablette vergleichbar; mehrere Studien haben dies nachgewiesen. Mit Pfefferminzöl können Sie auch Kinder über sechs Jahren behandeln.
Viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass es ihnen schon hilft, eine Tasse Kaffee zu trinken, um die lästigen Kopfschmerzen zu vertreiben. Dabei schwören viele auf einen Schuss Zitrone in dem Getränk. Die Zitrone, so heißt es, soll körpereigene schmerzhemmende Botenstoffe aktivieren. Gesichert ist dabei aber nur die Wirkung des Koffeins. Es beeinflusst die Spannung der Aderwände im Gehirn und damit auch die Durchblutung.
Kopfweh: Massieren Sie sich selbst
Bei Schmerzen hinter der Stirn kann eventuell eine leichte Massage helfen. Dabei fahren Sie mit den Fingerkuppen kreisförmig über die Schläfen, fingerbreit neben den Augenbrauen. Auch an anderen Schmerzpunkten im Gesicht können Sie sich Linderung verschaffen: zum Beispiel in der Mitte über den Augenbrauen, auf dem Nasenrücken oder in den Vertiefungen hinter den Ohren. Die Technik ist ähnlich wie bei Akupressur und Shiatsu.
Durchblutungsfördernd und muskelentspannend wirken auch Fangopackungen und Infrarotbestrahlungen. Vorsicht aber bei Migräne: Bestimmte Nackenmassagen können Attacken auslösen.
Regelmäßige sportliche Betätigungen können die Häufigkeit und Stärke von Migräneattacken deutlich senken. Das zeigen internationale Studien. Am besten eignen sich Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Schwimmen oder Radfahren. Allerdings sollten Menschen mit Migräne jede Überanstrengung vermeiden, denn sie kann einen Migräneanfall auslösen.
Hausmittel gegen Kopfschmerzen können nicht alles
Abwarten ist keine gute Therapie bei Kopfschmerzen. Denn dann können sie sich verstärken. Hausmittel sind gut, aber manchmal helfen auch sie nicht weiter. Dann ist ein Medikament vonnöten. Viele Menschen machen jedoch den Fehler, dass sie nur eine halbe Kopfschmerztablette einnehmen. Das Medikament ist dann unterdosiert und wirkt nicht. Daher nehmen die Betroffenen nach einiger Zeit noch ein bisschen ein und dann noch mehr. Am Ende haben sie so mehr Wirkstoff geschluckt als durch eine richtige Anfangsdosis. Die meisten Kopfschmerztabletten wirken außerdem umso besser, je früher sie beim Herannahen der Kopfschmerzen genommen werden.
Empfehlenswert ist das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS). Der Kopfschmerzexperte Hans-Christoph Diener von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) rät, ASS am besten als Brause- oder Kautablette einzunehmen. So kann der Körper den Wirkstoff schnell resorbieren. Die Dosierung: ein bis zwei Tabletten mit je 500 Milligramm ASS. Wer es nicht verträgt, kann den Wirkstoff Ibuprofen in einer Dosierung von 400 Milligramm einnehmen. Als Alternative bietet sich ebenso Paracetamol an. Hier liegt die einmalige Dosis bei 500 bis 1000 Milligramm.Natürliche Mittel gegen Kopfschmerzen
Umstritten: Kombitabletten
Viele Kopfschmerzexperten warnen vor Kombinationspräparaten, die mehrere Wirkstoffe enthalten. Ob Kombinationspräparate aus verschiedenen schmerzstillenden Wirkstoffen und Koffein genauso gut oder besser wirken und ob sie sogar schädlich sind – darüber ist sich die Fachwelt nicht ganz einig. Manche Experten raten eher ab von den Koffeinmischungen. Das Koffein, so eine Studie aus Kiel, soll durch seine anregende Wirkung dazu verleiten, die Schmerzmittel häufiger zu nehmen als notwendig. Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch tritt so schneller und wahrscheinlicher ein.
Andere Experten finden aber die Warnung vor Kombinationspräparaten mit Koffein nicht erforderlich und begründen dies mit einem schnelleren Wirkungseintritt.
Pillen sind keine Dauerlösung
Für alle Kopfschmerzmittel gilt: Maß halten! Orientieren Sie sich an der 10-20 Regel: Sie sollten die Schmerzmittel höchstens an zehn Tage im Monat nehmen. An 20 Tagen in Monat sollten Sie die Finger von Schmerz- oder Migränemittel lassen. Gerade bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten besteht die Gefahr, zu viel einzunehmen und dadurch Dauerkopfschmerz zu verursachen.
In jedem Fall sollten Sie zum Arzt gehen, wenn Sie folgende Beschwerden haben:
- sehr häufige Migräneanfälle,
- Schmerzattacken, die länger oder stärker ausfallen als üblich,
- Kopfschmerzen, die Sie daran hindern abzuschalten,
- Kopfschmerzen, die Sie oft daran hindern, Ihren Alltag zu bewältigen.
Wenn Sie dauerhaft unter Kopfschmerzen leiden, sollten Sie unbedingt vorbeugende Maßnahmen intensiv nutzen, z.B. eine Entspannungsmethode erlernen. Sehr empfehlenswert ist die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Aber auch Autogenes Training, Yoga oder Meditation sind wirksam. Allerdings sollten Sie diese Methoden unter Anleitung lernen und dann jeden Tag üben. In einigen Fällen kann eine Verhaltenstherapie sinnvoll sein. Methoden wie Biofeedback oder ein Stressbewältigungstraining helfen langfristig, die Kopfschmerzen ohne Medikamente anzugehen.