Könnten Menschen ewig leben?

Wenn Menschen älter werden, steigt das Risiko, dass sie ihren nächsten Geburtstag nicht mehr erleben, immer schneller. Doch nach dem 80. Geburtstag ändert sich das. Das zeigt eine neue, viel diskutierte Studie.

Gut zu wissen: Muss man Bettdecke und Kopfkissen wirklich waschen?

Manch einer von uns hat vermutlich noch nie darüber nachgedacht: Muss man Bettdecke und Kopfkissen wirklich waschen? Pullover, Shirt, Hosen oder Socken tragen wir meist nur wenige Stunden, bevor sie im Wäschekorb landen. Bettwäsche, in der wir jede Nacht schlafen und die direkt auf der Haut liegt, wird meist für mehrere Wochen nicht gewechselt. 

Ist das ungesund? Im Bettzeug sammeln sich jede Nacht nicht nur Hautschuppen und Schweiß, sondern auch Bakterien und Milben. Daher: regelmäßiges Waschen ist Pflicht. Die Faustregel besagt: Bettwäsche sollte etwa ein- bis zweimal im Monat gewechselt werden. Und dann bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Nur bei hohen Temperaturen wird gewährleistet, dass alle Bakterien und Milben in der Bettwäsche sicher abgetötet werden.

Auch Bettdecke und Kopfkissen sollte man waschen

Der deutsche Textilreinigungs-Verband empfiehlt, Bettdecken einmal im Jahr zu waschen oder nass reinigen zu lassen. Denn auch die Bettdecke ist vor Verunreinigung nicht geschützt. Etwa 180 Liter Körperflüssigkeit verlieren wir pro Jahr. Die Salze und das Hautfett setzt sich in der Bettdecke ab, die Daunen, Federn und andere Füllungen verkleben. Sammelt sich Feuchtigkeit in der Decke, erhöht es das Gewicht und vermindert zusätzlich die Wärmeregulierung. 

Neben Körperflüssigkeiten verlieren wir außerdem jede Menge Hautschuppen. Ein Nährboden für Milben, die sich daran laben und vermehren. Die Milben sind zwar nicht gefährlich, können dennoch problematisch für Allergiker werden. Neigen Sie zu Unverträglichkeiten, sollten Sie dem Milbenaufkommen entgegenwirken und ihre Bettdecke besser mehrmals im Jahr waschen. Das Gleiche gilt natürlich auch fürs Kopfkissen.

Reinigen Daunendecken sich selber?

Generell haben Daunen gute Selbstreinigungskräfte. Für den Alltag reicht es bereits, die Decke gut auslüften zu lassen, damit Feuchtigkeit wie Nachtschweiß schnell trocknen kann. Zudem ist ausgiebiges Lüften wichtig für die Hygiene. Auch hier gilt gleiches fürs Kopfkissen aus Daunen. Dennoch hilft das nicht, um Hausstaubmilben vorzubeugen. Experten raten daher, auch die Daunendecke alle ein bis zwei Jahre gründlich in der Waschmaschine zu waschen.

Wie wäscht man eine Bettdecke?

Bettdecken auslüften lassen_6.15Die Decken nehmen viel Platz ein. Ob Sie diese also selbst zuhause reinigen können, hängt davon ab, wie groß Ihre Waschmaschine ist, und ob sie einen Trockner besitzen. Achten Sie auf das Pflegeetikett der Bettdecke, das gibt Hinweise über die allgemeine Waschbarkeit des Produkts. 

Es gilt: Decken und Kissen immer separat bei 40 bis 60 Grad Celsius waschen. Und danach im Trockner zu trocknen. Darauf sollten Sie unbedingt bei  der Daunendecke achten. Wird diese nicht richtig trocken, könnte das zu Schimmelbildung in der Bettdecke führen und Ihrer Gesundheit schaden.

Wer gern küsst, lebt länger: Forscher bestätigen: Ein Kuss ist viel bedeutsamer als Sex

Heute schon ein Küsschen bekommen? Dann ist ja gut. Denn wer wenig küsst, bekommt nicht nur schneller Falten, sondern ist auch sonst oft schlechter drauf. Und für die Liebe sind Küsse ohnehin unentbehrlich – für manche Forscher sogar wichtiger als Sex. „Wenn ein Paar aufhört zu küssen, sind sie innerlich schon dabei, sich zu trennen“, sagt der Berliner Psychologe und Buchautor Wolfgang Krüger. Die Lust aufs Küssen ist auch ein Spiel der Hormone.

Wahrscheinlich küsst die Menschheit schon seit Urzeiten. Der Anfang in der Evolutionsgeschichte klingt allerdings eher unromantisch. Küssen diente vor allem der Weitergabe zerkleinerter Nahrung an Kinder, die noch nicht selbst kauen konnten. Mit Schneiden und Kochen fiel diese Funktion weg. „Doch das Küssen als eine sehr intime Form der Begegnung blieb erhalten“, sagt Kussforscher Krüger. Die erste schriftliche Erwähnung des Küssens finde sich in den indischen Veden, einer Sammlung religiöser Texte, 3500 Jahre alt, ergänzt er. „Deshalb wird das Küssen als bewusste, sozial-kulturelle Handlung auf diesen Zeitraum datiert.“

Die Faszination hat Menschen durch alle Zeiten begleitet. In der Bibel hebt das „Hohelied“ Salomons mit einer leidenschaftlichen Aufforderung zum Knutschen an, der römische Dichter Ovid beschreibt Küssen in seiner „Ars amatoria“ (Liebeskunst). Bildhauer wie Auguste Rodin, Maler wie Gustav Klimt, Schriftsteller, Dichter und Filmregisseure haben sich immer wieder neu um das Thema verdient gemacht. Und für den Kuss hat fast jede Sprache ein eigenes Wort gefunden, vom Albanischen „puthje“ bis zum Vietnamesischen „danh to“.

Ist die Freude am Küssen den Menschen vorbehalten? „Es gibt Affen und sogar Fische, die sich küssen“, berichtet Krüger. Wissenschaftler seien sich allerdings unsicher, ob das ein Liebesritual ist oder der gegenseitigen Fütterung dient. Tag des Kusses 0854

Die Lust aufs Küssen ist ein Spiel der Hormone

58 Stunden, 5 Minuten und 58 Sekunden soll nach einem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde einer der längsten Küsse der Welt gedauert haben – ausgetauscht von einem thailändischen Paar. Lässt sich Küssen generell vermessen? Erst in den vergangenen Jahrzehnten spürten Wissenschaftler den chemischen Grundlagen im Körper nach. Ein Ergebnis: Die Lust aufs Küssen entsteht durch das Zusammenspiel einer Vielzahl von Hormonen – und hat neben dem Wohlfühleffekt offenbar auch Vorteile für die Gesundheit.

Ein paar Beispiele? Die Pulsfrequenz steigt und der Stoffwechsel verbessert sich. Vielküsser könnten dadurch weniger anfällig für Bluthochdruck und Depressionen sein, hieß es schon vor 15 Jahren in einer Untersuchung zum deutschen Jahr der Chemie. Der ausgetauschte Speichel soll gut für das Immunsystem und die Zähne sein, weil antimikrobielle Enzyme Karies und Parodontose vorbeugen. Um tiefe Falten brauchen sich eifrige Küsser auch weniger Sorgen zu machen. Sie trainieren alle 34 Gesichtsmuskeln auf einmal und straffen so ihre Haut. Und ein leidenschaftlicher Kuss gibt aus wissenschaftlicher Sicht den gleichen Kick wie 25 Gramm Schokolade – mit einem Vorteil: Er macht nicht dick.

Nach Umfragen verteilen die Deutschen im Durchschnitt täglich zwei bis drei Bussis. Mit 70 Jahren haben sie damit hochgerechnet 76 Tage lang geküsst. Nicht nur leidenschaftlich. Wangenküsschen als Begrüßungsritual setzten sich bei jungen Leuten in Deutschland immer weiter durch, berichtet Krüger. „Wir sind aufgeschlossener gegenüber mehr Körperkontakt. Zärtlichkeiten spielen heute eine größere und selbstverständlichere Rolle.“

US-Wissenschaftler haben weltweit Traditionen untersucht und festgestellt, dass der romantische Kuss nur in rund der Hälfte der Kulturen (46 Prozent) üblich ist. Es gibt Bruderküsse wie in Osteuropa. Und es gibt Politikerküsse. Und wann ist ein Kuss ein guter Kuss in Sachen Liebe? „Küssen setzt zum einen Spürsinn voraus“, sagt Krüger. „Man muss spüren, was dem anderen gefällt, seine sinnlichen Botschaften aufnehmen, quasi mit ihm reden.“ Küsse seien Gespräche der Lippen und der Zunge. „Es ist der sinnlichste und intimste körperliche Austausch, den wir kennen“, ergänzt er. „Sex kann distanziert sein, aber intensive Küsse sind immer eine sehr intime Form der Annäherung.“

Wer gern küsst, lebt länger

20: Heimlicher, zweiter Kuss bei der Kutschfahrt – spoton_article_698417Vom sehr zarten Kuss bis zum leidenschaftlichen, fast gierigen gebe es unzählige Melodien. Das Volumen der Lippen spiele dabei keine Rolle, betont Krüger. „Wenn jemand allerdings sehr verkniffen ist und quasi schmallippig durchs Leben geht, ist er immer ein schlechter Küsser.“ Dass Menschen beim Küssen gern die Augen schließen, hält er für eine nachvollziehbare Entscheidung. Küssen spreche alle fünf Sinne gleichzeitig an – das Sehen, Hören, Riechen, Tasten und Schmecken. Werde ein Sinn ausgeblendet, gebe es mehr Wahrnehmung bei den übrigen.

US-Forscher fanden heraus, dass Menschen, die sich morgens mit einem Schmatz von ihren Liebsten verabschieden, beruflich erfolgreicher sind und weniger Unfälle bauen. Das liege aber nicht nur am Kuss allein, mutmaßt der Psychologe. Sondern am positiven Start in den Tag. Und noch etwas: Wer gern und oft küsst, ist laut Forschung glücklicher und lebt fünf Jahre länger. Fakten über das Küssen_14.40

Durchblutungsstörungen in den Füßen: Ursachen und Lösungen für kalte Füße, besonders bei Frauen

Kalte Füße sind ein häufiges Problem, besonders in den kälteren Monaten, und viele Menschen – vor allem Frauen – leiden darunter. Oft sind kalte Füße ein Zeichen für eine schlechtere Durchblutung. In diesem Artikel schauen wir uns die Ursachen von Durchblutungsstörungen in den Füßen an, warum Frauen besonders betroffen sind und was man dagegen tun kann.

Warum hat man kalte Füße?

Wenn unsere Füße kalt werden, kann dies auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein. Oftmals liegt die Ursache in der Durchblutung. Die Füße sind weit vom Herzen entfernt, und wenn die Blutzirkulation nicht optimal funktioniert, erreichen die warmen Blutströme die Füße nicht effizient genug, was zu Kältegefühlen führt. Hier sind einige der häufigsten Gründe:

1. Durchblutungsstörungen
Eine der Hauptursachen für kalte Füße ist eine eingeschränkte Blutzirkulation. Wenn das Blut nicht frei in die Extremitäten fließt, können die Füße kalt und taub werden. Dies tritt häufig bei Menschen auf, die viel sitzen oder stehen, wenig Bewegung haben oder enge Kleidung und Schuhe tragen, die die Durchblutung beeinträchtigen.

2. Niedriger Blutdruck
Menschen mit niedrigem Blutdruck können anfälliger für kalte Füße sein, da der Blutfluss in den Extremitäten verlangsamt ist. Der Körper priorisiert in solchen Fällen die Durchblutung lebenswichtiger Organe wie Herz und Gehirn, während die Füße und Hände weniger durchblutet werden.

3. Raynaud-Syndrom
Dies ist eine Erkrankung, die vor allem Frauen betrifft und bei der die Blutgefäße in den Fingern und Zehen auf Kälte oder Stress überreagieren, sich verengen und die Blutzufuhr stark einschränken. Dies kann zu bläulichen, weißen oder kalten Füßen führen.Mehr über Raynaud-Syndrom hier lesen:

4. Diabetes
Menschen mit Diabetes sind besonders anfällig für Durchblutungsprobleme, da hohe Blutzuckerwerte die Blutgefäße schädigen können. Dies kann zu einer diabetischen Neuropathie führen, bei der die Nerven in den Füßen betroffen sind und Durchblutungsprobleme und Kältegefühl auslösen.

5. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Die Schilddrüse reguliert den Stoffwechsel, und eine Unterfunktion der Schilddrüse kann den Kreislauf verlangsamen. Ein langsamer Stoffwechsel führt zu einer geringeren Körperwärmeproduktion, was kalte Füße und Hände zur Folge haben kann.

6. Hormonelle Einflüsse bei Frauen
Frauen neigen oft dazu, kältere Füße zu haben als Männer, was teils auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen ist. Beispielsweise kann der Östrogenspiegel während des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft oder der Wechseljahre die Blutgefäße beeinflussen. Diese Hormone können eine Erweiterung oder Verengung der Blutgefäße verursachen, was die Körpertemperatur beeinflusst und zu kalten Füßen führen kann.

7. Rauchen
Rauchen verengt die Blutgefäße und kann die Blutzirkulation in den Füßen und Händen stark beeinträchtigen. Dies führt häufig zu kalten Füßen, besonders in den Wintermonaten.

8. Stress und Angst
Stress kann eine physische Reaktion im Körper hervorrufen, bei der sich die Blutgefäße verengen, was zu kalten Händen und Füßen führt. Chronischer Stress oder Angstzustände können also auch Durchblutungsstörungen verschärfen.

Was kann man gegen kalte Füße tun?

Zum Glück gibt es viele einfache Maßnahmen, um kalte Füße zu verhindern oder zu lindern. Hier einige hilfreiche Tipps:

1. Bewegung
Regelmäßige Bewegung ist eine der besten Möglichkeiten, die Durchblutung zu fördern. Schon tägliche Spaziergänge, Yoga oder sanftes Stretching können helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen.

2. Warme Kleidung und geeignete Schuhe
Trage warme Socken aus Wolle oder speziellen Thermo-Materialien. Achte darauf, dass deine Schuhe nicht zu eng sitzen, da dies die Durchblutung beeinträchtigen kann. Für den Winter sind isolierte und wasserdichte Schuhe eine gute Wahl.

3. Massagen und Fußbäder
Eine sanfte Fußmassage kann die Durchblutung anregen und warme Füße fördern. Auch warme Fußbäder mit ätherischen Ölen wie Rosmarin oder Eukalyptus sind eine Wohltat für kalte Füße.

4. Ernährung und Hydratation
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen ist, kann helfen, die Gefäßgesundheit zu unterstützen. Ausreichend Wasser zu trinken ist ebenfalls wichtig, um den Blutkreislauf zu verbessern.

5. Stressabbau
Techniken wie Meditation, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und so die Blutgefäße zu entspannen.

6. Rauchstopp
Wenn du rauchst, kann das Aufhören einen großen Unterschied für deine Durchblutung machen. Innerhalb weniger Wochen kann sich die Blutzirkulation verbessern, was auch kalte Füße reduzieren kann.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Gelegentlich kalte Füße sind normalerweise kein Grund zur Sorge. Wenn du jedoch regelmäßig sehr kalte Füße hast, die mit Schmerzen, Taubheit oder Verfärbungen einhergehen, solltest du umbedingt einen Arzt aufsuchen. Dies könnte auf ernsthaftere Durchblutungsprobleme, Diabetes oder andere gesundheitliche Probleme hinweisen.

Wie gesund ist Bier?

Bier ist ein Lieblingsgetränk der Deutschen. Und durch seinen Gehalt an Mineral- und sekundären Pflanzenstoffen auch supergesund. Oder nicht?

Bier hat zwar einige gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe, ist aber immer noch ein alkoholisches Getränk. Soll man nun auf Bier verzichten oder sich im Sinne der Gesundheit sogar öfter eines gönnen?

Die Meinungen zum Bier gehen weit auseinander. Es macht einen Bierbauch, enthält Schadstoffe und ist schlecht fürs Herz, sagen die einen, andere schwören auf Bier als Vitaminlieferant, Mittel zur Krebsvorbeugung und Stimmungsaufhellung.Außerdem Bier enthält alle wichtigen B-Vitamine, die der Mensch braucht. B2 (Riboflavin) und B6 (Pyridoxin), die in besonders hohen Dosen im Bier schwimmen, sind  essentiell für unseren Stoffwechsel.

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Hausmittel gegen Kopfschmerzen – welche wirklich sinnvoll sind

Wärme ist ein gutes Hausmittel gegen Spannungskopfschmerzen: ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder feucht-heiße Kompressen in der Schulter-Nacken-Partie. Bewährt haben sich bei Spannungskopfschmerzen Güsse mit ansteigender Temperatur: Beginnen Sie mit 34 Grad Celsius und erhöhen Sie dann die Wassertemperatur innerhalb von zehn bis 15 Minuten auf 43 Grad Celsius. Die Wärme durchblutet die verkrampften Muskeln stärker und entspannt sie. Sie wirkt zudem ausgleichend auf die inneren Organe im Bereich von Brust, Bauch und Becken, da diese von denselben Nerven versorgt werden wie die verspannten Muskeln.

Saunabesuche stärken das Immunsystem und können das vegetative Nervensystem stabilisieren. Jedoch lösen sie bei manchen Migränegeplagten Attacken aus. Linderung bei Kopfschmerzen kann auch eine Kneipptherapie bringen, also zum Beispiel abwechselnd warme und kalte Fußbäder. In manchen Fällen hilft Kälte: kalte Arm- oder Fußbäder, kalte Kompressen auf die Stirn, auf die Schläfen oder auf den Nacken. Sie vertreiben die Schmerzen, weil sich die Blutgefäße zusammenziehen. Gesichert ist diese Methode nur bei leichtem, gelegentlichem Kopfweh. Zu einer eigenständigen Behandlung bei einer Kopfschmerzkrankheit reicht sie nicht aus.

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Die Wald- und Wiesentherapie

Als Badezusätze eignen sich besonders ätherische Öle aus Rosmarin und Fichtennadeln, da sie die Durchblutung anregen. Auch Arnika wirkt durchblutungsfördernd, außerdem ist es gut gegen Entzündungen. Heublumen haben eine entspannende Wirkung auf die Muskeln.

Eine leichte Massage mit zehnprozentigem Pfefferminzöl in alkoholischer Lösung an Schläfe, Scheitel und Nacken kann zusätzlich Linderung verschaffen. Großflächig auf Stirn und Schläfe aufgetragen, verringert das Minzöl die Kopfschmerzen nach etwa 15 Minuten. Bei Spannungskopfschmerzen ist die Wirkung der Pfefferminzölbehandlung mit der einer Paracetamoltablette vergleichbar; mehrere Studien haben dies nachgewiesen. Mit Pfefferminzöl können Sie auch Kinder über sechs Jahren behandeln.

Viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass es ihnen schon hilft, eine Tasse Kaffee zu trinken, um die lästigen Kopfschmerzen zu vertreiben. Dabei schwören viele auf einen Schuss Zitrone in dem Getränk. Die Zitrone, so heißt es, soll körpereigene schmerzhemmende Botenstoffe aktivieren. Gesichert ist dabei aber nur die Wirkung des Koffeins. Es beeinflusst die Spannung der Aderwände im Gehirn und damit auch die Durchblutung.

Kopfweh: Massieren Sie sich selbst

Bei Schmerzen hinter der Stirn kann eventuell eine leichte Massage helfen. Dabei fahren Sie mit den Fingerkuppen kreisförmig über die Schläfen, fingerbreit neben den Augenbrauen. Auch an anderen Schmerzpunkten im Gesicht können Sie sich Linderung verschaffen: zum Beispiel in der Mitte über den Augenbrauen, auf dem Nasenrücken oder in den Vertiefungen hinter den Ohren. Die Technik ist ähnlich wie bei Akupressur und Shiatsu.

Durchblutungsfördernd und muskelentspannend wirken auch Fangopackungen und Infrarotbestrahlungen. Vorsicht aber bei Migräne: Bestimmte Nackenmassagen können Attacken auslösen.

Regelmäßige sportliche Betätigungen können die Häufigkeit und Stärke von Migräneattacken deutlich senken. Das zeigen internationale Studien. Am besten eignen sich Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Schwimmen oder Radfahren. Allerdings sollten Menschen mit Migräne jede Überanstrengung vermeiden, denn sie kann einen Migräneanfall auslösen.

Hausmittel gegen Kopfschmerzen können nicht alles

Abwarten ist keine gute Therapie bei Kopfschmerzen. Denn dann können sie sich verstärken. Hausmittel sind gut, aber manchmal helfen auch sie nicht weiter. Dann ist ein Medikament vonnöten. Viele Menschen machen jedoch den Fehler, dass sie nur eine halbe Kopfschmerztablette einnehmen. Das Medikament ist dann unterdosiert und wirkt nicht. Daher nehmen die Betroffenen nach einiger Zeit noch ein bisschen ein und dann noch mehr. Am Ende haben sie so mehr Wirkstoff geschluckt als durch eine richtige Anfangsdosis. Die meisten Kopfschmerztabletten wirken außerdem umso besser, je früher sie beim Herannahen der Kopfschmerzen genommen werden.

Empfehlenswert ist das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS). Der Kopfschmerzexperte Hans-Christoph Diener von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) rät, ASS am besten als Brause- oder Kautablette einzunehmen. So kann der Körper den Wirkstoff schnell resorbieren. Die Dosierung: ein bis zwei Tabletten mit je 500 Milligramm ASS. Wer es nicht verträgt, kann den Wirkstoff Ibuprofen in einer Dosierung von 400 Milligramm einnehmen. Als Alternative bietet sich ebenso Paracetamol an. Hier liegt die einmalige Dosis bei 500 bis 1000 Milligramm.Natürliche Mittel gegen Kopfschmerzen

Umstritten: Kombitabletten

Viele Kopfschmerzexperten warnen vor Kombinationspräparaten, die mehrere Wirkstoffe enthalten. Ob Kombinationspräparate aus verschiedenen schmerzstillenden Wirkstoffen und Koffein genauso gut oder besser wirken und ob sie sogar schädlich sind – darüber ist sich die Fachwelt nicht ganz einig. Manche Experten raten eher ab von den Koffeinmischungen. Das Koffein, so eine Studie aus Kiel, soll durch seine anregende Wirkung dazu verleiten, die Schmerzmittel häufiger zu nehmen als notwendig. Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch tritt so schneller und wahrscheinlicher ein.

Andere Experten finden aber die Warnung vor Kombinationspräparaten mit Koffein nicht erforderlich und begründen dies mit einem schnelleren Wirkungseintritt.

Pillen sind keine Dauerlösung

Für alle Kopfschmerzmittel gilt: Maß halten! Orientieren Sie sich an der 10-20 Regel: Sie sollten die Schmerzmittel höchstens an zehn Tage im Monat nehmen. An 20 Tagen in Monat sollten Sie die Finger von Schmerz- oder Migränemittel lassen. Gerade bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten besteht die Gefahr, zu viel einzunehmen und dadurch Dauerkopfschmerz zu verursachen.

In jedem Fall sollten Sie zum Arzt gehen, wenn Sie folgende Beschwerden haben:

  • sehr häufige Migräneanfälle,
  • Schmerzattacken, die länger oder stärker ausfallen als üblich,
  • Kopfschmerzen, die Sie daran hindern abzuschalten,
  • Kopfschmerzen, die Sie oft daran hindern, Ihren Alltag zu bewältigen.

Wenn Sie dauerhaft unter Kopfschmerzen leiden, sollten Sie unbedingt vorbeugende Maßnahmen intensiv nutzen, z.B. eine Entspannungsmethode erlernen. Sehr empfehlenswert ist die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Aber auch Autogenes Training, Yoga oder Meditation sind wirksam. Allerdings sollten Sie diese Methoden unter Anleitung lernen und dann jeden Tag üben. In einigen Fällen kann eine Verhaltenstherapie sinnvoll sein. Methoden wie Biofeedback oder ein Stressbewältigungstraining helfen langfristig, die Kopfschmerzen ohne Medikamente anzugehen.

Knie-Orthopädie: Nach Kreuzbandriss: Operation oder nicht? Der Glaubenskrieg ums Knie

Vier Zentimeter lang ist das heikelste Band des Körpers, das Kreuzband. In jedem Knie haben wir zwei davon, und sie verlaufen – über Kreuz. Das vordere, das die meisten Probleme macht, erträgt 200 Kilogramm Belastung, dann reißt es mit einem lauten Plopp – und wächst meist nicht wieder zusammen. Das Bein, tragende Säule des Körpers, wird instabil.

100.000 Menschen erleiden die folgenschwere Verletzung hierzulande pro Jahr: Beim Fußball ist ihnen ein Gegner in die Quere gekommen, sie haben beim Skifahren eine Millisekunde lang nicht aufgepasst oder einfach nur eine Treppenstufe verfehlt. Mehrere Millionen Deutsche sind Kreuzband-Versehrte.

Spätkomplikation bei Kreuzbandriss

Eine von ihnen ist die 47-jährige Katrin Glunk. Ihr Unfall, nach dem nichts in ihrem Leben mehr so ist wie zuvor, schien zunächst harmlos. Glunk war mit ihren Inlineskates auf einem abschüssigen Radweg unterwegs, der in eine Straße einmündete. „Ein Auto kam, ich merkte, zum Bremsen ist es zu spät. Da bin ich in die Wiese gesprungen und habe mir das Knie verdreht.“h18039824_1064271791

Ihre Leidensgeschichte: 14 Operationen. Eineinhalb Jahre auf einem Bein unterwegs. Mindestens 27 Ärzte konsultiert. 500 Stunden mit Versicherungen telefoniert. Mehr als 3000 Stunden mit Knie-Reha zugebracht. 15.000 Euro selbst bezahlt. „Ich habe alles durchgemacht, was laut Lehrbuch bei OPs schiefgehen kann – und noch mehr.“ Früher jagte die Outdoor-Trainerin Manager durch Klettergärten und am Seil Felswände hinab. Heute bloggt sie auf ihrer Website „Knie Marathon“ und schreibt Ratgeber für jeden Verletzungstyp.

Ein Ausnahmefall? Der Eingriff wirkt wenig gefährlich, er wird meist minimalinvasiv im Rahmen einer Kniespiegelung durchgeführt und dauert eine Dreiviertelstunde. Der Operateur entnimmt einen Sehnenstrang aus dem verletzten Bein, infrage kommen dafür die Kniebeuger- oder Kniestrecker-Muskelgruppe oder aber die Kniescheiben-Sehne. Welche am besten hält, welchen Verlust der Körper am leichtesten verschmerzt, darüber führen die Kniechirurgen Glaubenskriege. Aber es zeichne sich ein Trend ab, sagt der Sekretär der Deutschen Kniegesellschaft, Philipp Niemeyer von der Klinik Orthopädische Chirurgie München (OCM): „Wir bewegen uns weg vom Standardverfahren hin zu sehr individuellen Entscheidungen. Einem Fliesenleger würden wir heute eher keine Kniescheiben-Sehne einsetzen, weil er möglicherweise Probleme bei knienden Tätigkeiten bekommt. Und die Beugersehne sehen wir inzwischen kritisch, wenn gleichzeitig das Innenband gerissen ist.“ Neuere Forschungen belegen, dass diese Sehne die Innenstabilität des Knies stärkt.

Wie häufig Kreuzbandeingriffe zu Komplikationen führen, dazu findet man in der Fachliteratur stark variierende Zahlen. Gefürchtet ist die Kniegelenksinfektion. Je nach Studie trifft sie 0,3 bis 4,4 Prozent der Patienten. Sie ist schwer in den Griff zu bekommen und kann das Gelenk zerstören. Bei fünf bis 15 Prozent der Operierten hält der Kreuzbandersatz nicht, sie erleiden einen neuen Riss. Vier bis 35 Prozent kämpfen nach dem Eingriff mit einem durch Narbenbildung versteiften Knie, der „Arthrofibrose“. Sie können ihr Knie weder strecken noch weit beugen, in weiteren OPs müssen die Narbenstränge gelöst werden. Niemeyer kennt die Zahlen, beschwichtigt aber: „Ich halte sie definitiv für zu hoch gegriffen und unrealistisch. Im Grundsatz sind die Ergebnisse der Kreuzbandoperation sehr gut; wenn die Komplikationsraten wirklich so hoch wären, könnten wir die Kreuzbandplastik nicht mit gutem Gewissen anbieten.“ Eine neuere Erkenntnis sei, dass das Arthrofibrose-Risiko ansteige, wenn das Knie in stark geschwollenem und entzündetem Zustand operiert werde. Profisportler würden deshalb oft unmittelbar nach der Verletzung operiert. Die Alternative sei, sechs bis acht Wochen abzuwarten.h18039825_1064145091

Der 40-jährige Unfallchirurg Frank Steyrer* kam ins Grübeln, ob er sich den Unwägbarkeiten einer OP aussetzen sollte, als er sich sein Kreuzband Anfang Januar beim Skifahren riss. Er will anonym bleiben: „Viele Kollegen erwarten, dass man sich für die gleiche Therapie entscheidet, die man seinen Patienten empfiehlt.“ Dank seiner Kontakte zu einer großen Uniklinik sicherte sich Steyrer zwar sofort einen OP-Termin. Dann aber sah er seine MRT-Bilder an: „Der Meniskus war heil. Da entschied ich, es erst mal mit Physiotherapie allein zu versuchen.“ Nur wenn – wie so häufig bei Kreuzbandrissen – gleichzeitig der Meniskus geschädigt worden sei, so Steyrer, sei ohne OP die gefürchtete Spätkomplikation des Kreuzbandrisses wahrscheinlich, die Kniegelenksarthrose. „Für einen isolierten Kreuzbandriss wird dieser Zusammenhang zwar oft behauptet, ist aber durch keine Studie direkt belegt.“

Spontanheilung möglich

Auch die monatelange Rehabilitationsphase nach der OP schreckte Steyrer ab. Profisportler brauchen mit intensivem Training mindestens ein halbes Jahr, bis sie einsatzfähig sind – auf Kosten eines erhöhten Risikos, es sich erneut zu reißen; bis das Gelenk wieder für alle Sportarten einigermaßen belastbar ist, vergeht oft mehr als ein Jahr. Mit konservativer Behandlung allein fällt die Reha deutlich kürzer aus.

Doch wer sich zunächst gegen den Eingriff entscheidet, läuft Gefahr, Monate zu verlieren, falls sich das Knie als dauerhaft instabil erweist und später doch noch operiert werden muss. Kein Problem für Steyrer: „Die Wette wollte ich eingehen. Wegen meiner Familie, weil ich im Beruf nicht so lange ausfallen wollte und weil ich keine sehr hohen sportlichen Ansprüche habe.“Kniegrafik

Doch bei wie vielen Patienten wird das Knie tatsächlich ohne Kreuzband stabil? „Das weiß niemand“, sagt Philipp Niemeyer. „Wir gehen davon aus, dass viele Patienten ohne vorderes Kreuzband gut zurechtkommen, die nie diagnostiziert wurden.“ Einer schwedischen Studie zufolge könnte die Kreuzbandplastik für bis zu 50 Prozent der Patienten verzichtbar sein. Die Forscher unterteilten 121 jüngere Verletzte in zwei Gruppen, die einen wurden frühzeitig operiert, die anderen versuchten es zunächst mit Physiotherapie, später war ihnen freigestellt, sich einer OP zu unterziehen. Nach fünf Jahren hatte sich etwa die Hälfte der Physiotherapie-Patienten operieren lassen, die andere nicht. Zwischen den Operierten und Nicht-Operierten fanden sich keine Unterschiede in Bezug auf die sportliche Aktivität, Stabilität oder Schmerzen.

Warum bei den einen ein Knie ohne Kreuzband schlackert und bei den anderen nicht, ist weder gut verstanden noch vorhersehbar. Kräftige Beinmuskeln spielen sicher eine Rolle. Oft wächst der obere Kreuzbandstumpf an das hintere Kreuzband an, und wenn der Patient Glück hat, fühlt sich das Knie dann stabil an. Vermutlich nur wenige Patienten erleben eine Spontanheilung – bei ihnen zeigen MRT-Bilder ein intaktes Band. So widerfuhr es dem leitenden Mannschaftsarzt des Deutschen Skiverbandes, Peter Brucker, der nach seinem Kreuzbandriss ebenfalls eine rein konservative Therapie versuchte und heute wieder viel Ski fährt.

Allerdings hatte Brucker mit einer Spezialschiene nachgeholfen, die verhindern soll, dass die losen Enden des Kreuzbandes auseinanderdriften. „Nur dann kann sich eine Narbe bilden, die die beiden Enden wieder miteinander verbindet, davon bin ich überzeugt“, sagt Brucker. „Aber das ist keine harte Wissenschaft. Ich kenne andere, die haben’s versucht und keinen Erfolg gehabt. Und niemand weiß, ob meine Narbe Belastungen so gut standhält wie ein Kreuzbandersatz.“ Brucker, der nach eigenen Angaben jährlich 150 Kreuzbänder operiert, plädiert dafür, den Mechanismen, die zur Spontanheilung führen, mehr Beachtung zu schenken.

Wirtschaftliche Interessen der Medizintechnik-Hersteller

Die ersten Wochen waren hart für Steyrer. Sein Knie war steif und schmerzhaft, täglich trainierte er lange die Streckung und Beugung. Er übte, richtig zu gehen, einbeinig auf einem Wackelbrett zu stehen und Kniebeugen zu machen – Fähigkeiten, die jeder Verletzte neu lernen muss, weil mit dem defekten Kreuzband auch darin liegende Nerven verloren gehen, die dem Gehirn ständig aktuelle Informationen zur Beinposition senden. Doch die gute Nachricht war: Sein Knie war stabil. Er erlebte nie, dass es wegsackte. „Das einzige Problem war, dass ich zu früh angefangen habe zu arbeiten, nach zweieinhalb Wochen schon. Das war sicher ein Fehler, den ich mit Schmerzen bezahlt habe. Einem Patienten hätte ich das nie geraten.“So schützen Sie Ihre Knie Tipps für Patienten (2063823)

Doch woher weiß man, ob das Knie wirklich starken Belastungen standhält? Beim Abfahrtskifahren können bei jedem Schwung mehr als 200 Kilogramm Gewicht einwirken. Die unangenehme Wahrheit ist: „Gewissheit gibt es nie.“ Sagt Matthias Keller, der in der Münchner Physiotherapiepraxis OSPHYSIO Profi- und Freizeitsportler nach Knieverletzungen fit macht. Auf Basis der wenigen vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse hat er den Knie-Check „Return to Activity“ mitentwickelt, der die Körperkontrolle und Stabilität in standardisierten Beuge- und Springsituationen testet.

Am 18. April, nur dreieinhalb Monate nach seiner Verletzung, erreicht Steyrer in diesem Test Level 4 von 4: Laut Ergebnis könnte er nun sogar mit „fußball-spezifischem Training“ beginnen: „Return to Activity sagt aus, dass die Anforderungen an Koordination und Körperwahrnehmung für eine Sportart vorhanden sind“, sagt Keller. „Ob das Knie aber wirklich der Belastung standhält, vermag man so nicht zu beurteilen.“

Niemand hat untersucht, wie oft in Deutschland der nicht operative Weg der Kreuzbandtherapie versucht wird. „Wir stellen die OP-Indikation heute viel zurückhaltender als früher“, sagt Philipp Niemeyer. Steyrer jedoch ist sich sicher: „Viel zu selten. Wirtschaftliche Interessen der Medizintechnik-Hersteller stehen dem entgegen, und Orthopäden verdienen ihr Geld nun mal mit Operationen.“

Krank vor Angst

Die studierte Psychologin Katrin Glunk, die täglich mit Patienten aus ganz Deutschland mailt, ist überzeugt, dass die Stabilität eines verletzten Knies auch eine Frage der mentalen Stärke ist. „Viele Kniepatienten sind nicht krank im Knie, sondern krank vor Angst. Die fühlen sich sicherer mit OP und drängen darauf.“

Doch wie so oft in der Medizin kann es auch bei Kreuzbandverletzungen sinnvoll sein, zunächst abzuwarten, in sich hineinzuhören und positive Signale wahrzunehmen, anstatt in Aktionismus zu verfallen.

Schmerzmittel richtig nehmen: Kennen Sie schon die Zehnerregel?

Schutz vor Nebenwirkungen „Welche Packung Schmerzmittel soll es sein? Original oder Generikum?“

Schmerzmittel wie Aspirin, Ibuprofen und Paracetamol gibt es in jeder Apotheke. Sie sind günstig. Eine Packung kostet wenige Euro. Die Medikamente wirken in der Regel schnell und zuverlässig, lindern je nach Wirkstoff Kopfschmerzen, senken Fieber, hemmen Entzündungen. Deshalb sind die Mittel auch weit verbreitet: Im Schnitt schluckt jeder Deutsche 50 Schmerztabletten im Jahr – das hat das Institut für Medizinische Statistik (IMS) ausgerechnet. Das entspricht im Schnitt rund einer Schmerztablette in der Woche.

Künftig Warnhinweise auf Schmerzmitteln

Im internationalen Vergleich steht Deutschland damit zwar gut da – in vielen Nachbarländern wie Frankreich ist der Verbrauch deutlich höher. Dennoch warnen Experten auch hierzulande vor einem Missbrauch der Präparate. Denn bei der Angabe handelt es sich nur um einen Durchschnittswert. Der Verdacht liegt nahe, dass einige Patienten deutlich mehr Schmerzmittel schlucken – und so ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen wie Magenblutungen, Leber- und Nierenschäden oder Schlaganfälle haben. Der Bundesrat hat deshalb vergangene Woche beschlossen, dass rezeptfreie Schmerzmittel künftig mit Hinweisen versehen werden müssen, die vor einer zu langen Einnahme warnen.

Die rezeptfreien Schmerzpräparate bergen noch ein weiteres Risiko: Wer zu häufig Mittel gegen Kopfschmerzen nimmt, riskiert, dass chronische Kopfschmerzen entstehen. Der Grund: Werden die Mittel zu lange genommen, senken sie die Schmerzschwelle im Gehirn und lassen es überempfindlich werden. Wie lässt sich das verhindern?

Schmerzmittel? Höchstens an zehn Tagen im Monat!

Dafür sollten sich Verbraucher zwei Zahlen merken: „vier“ und „zehn“, berichtet die Stiftung Warentest, die regelmäßig Arzneien unter die Lupe nimmt. Konkret gilt die Faustregel: „Schmerzmittel ohne ärztlichen Rat höchstens vier Tage in Folge und zehn Tage im Monat nehmen.“ Laut den Warentest-Arzneimittelexperten sind einzelne Präparate mit Wirkstoffen wie Azetylsalizylsäure (ASS), Ibuprofen und Paracetamol „am besten geeignet“.

Besondere Vorsicht sei dagegen bei Kombipräparaten wie Neuralgin, Spalt, Thomapyrin und Titralgan geboten. Diese Medikamente enthalten mehrere schmerzstillende Substanzen, die Wirkung werde aber nicht zuverlässig verbessert. Gleichzeitig steige das Risiko von Nebenwirkungen. Vorsicht sei auch bei Mitteln mit Koffein geboten, schreiben die Prüfer. „Dessen belebende Wirkung kann dazu verleiten, die Arznei zu oft und zu lange zu nehmen.“

Warum Nierenprobleme häufig unbemerkt bleiben

Kranke Nieren beeinträchtigen den ganzen Körper. Zehn Prozent der Deutschen leiden an einer Erkrankung – ohne es zu wissen.Nieren entgiften, bilden Urin und regeln den Blutdruck, unter anderem. Und doch spürt man die lebenswichtigen Organe im unteren Rücken in der Regel ein Leben lang nicht. Auch nicht, wenn sie schon krank sind. Nieren haben wenige Schmerzfasern, rufen für sich genommen keine Symptome hervor  Ein Arzt erklärt, woran das liegt und auf welche Warnzeichen man achten soll.Diabetes und Bluthochdruck sind je für 20 bis 30 Prozent aller chronischen Nierenerkrankungen verantwortlich sagen die Experten.

Doch mindestens jeder zehnte Mensch

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O-Beine durch Fußball – Was Experten empfehlen

Fußball ist der beliebteste Sport für Jungen. Betreiben sie den als Leistungssport, kann das in die Knie gehen – mit schmerzhaften Folgen. Der Grund liegt in den Wachstumsfugen nahe des Kniegelenks. Was Experten raten.

Blutsauger: Plötzlich ist ihre fünfjährige Tochter gelähmt. Den Grund findet die Mutter auf der Kopfhaut.

Für Eltern ist es eine Horrorvorstellung: Das eigene Kind steht am Morgen auf, doch irgendetwas stimmt nicht. Immer wieder fällt es hin, hat Probleme mit dem Gleichgewicht, die Beine geben nach, auch das Sprechen fällt schwer.

Für die US-Amerikanerin Jessica Griffin wurde diese Horrorvorstellung am vergangenen Mittwoch zur Realität, als sie ihre kleine Tochter Kaylin aufwecken wollte. Kaylin stand auf, fiel zu Boden, stand auf und stürzte sofort wieder. Die Mutter war beunruhigt, dachte zunächst aber, die Beine ihrer Tochter seien eingeschlafen. Sie band Kaylin die Haare zum Pferdeschwanz – und entdeckte schließlich einen kleinen roten Punkt auf der Kopfhaut. Darin: eine Zecke, die Blut saugte. Jessica Griffin war alarmiert.

Zecke sondert Nervengift ab

Wie die „Washington Post“ berichtet, entfernte die Mutter die Zecke, packte sie in eine Plastiktüte und fuhr mit ihrer Tochter ins Krankenhaus. Dort angekommen, schilderte sie den Ärzten die Symptome ihrer Tochter. Die stellten sofort die richtige Diagnose: Die kleine Kaylin war an einer sehr seltenen Nebenwirkung eines Zeckenbiss erkrankt – der sogenannten Zeckenlähmung, auch Zeckenparalyse genannt.

Die Zeckenlähmung wird durch den Stich einer weiblichen Zecke ausgelöst. Schuld sind keine Krankheitserreger, wie bei der Lyme-Borreliose oder der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Schuld an der Lähmung ist ein Nervengift, das die Zecke in ihren Speicheldrüsen bildet. Die Lähmung beginnt meist drei bis sieben Tage nachdem sich die Zecke festgesaugt hat. 

Die Zeckenparalyse tritt meist dann auf, wenn die Tiere in Kopfnähe sitzen – wohl auch, weil sie dort erst sehr spät entdeckt werden. Die Krankheit ist sehr selten und wurde bislang vor allem in Nord- und Südamerika sowie Australien beobachtet. In Europa wurden noch keine Fälle bekannt. 

Mutter entfernt Zecke – Kind erholt sich schnell

Zecken 20.45Die Lähmung äußert sich meist zuerst in den Beinen und steigt im Anschluss in die oberen Extremitäten auf. Betroffene können sich müde und benommen fühlen. In einem späteren Stadium fällt es den Erkrankten schwer zu sprechen. Im schlimmsten Fall lähmt das Gift die Atemmuskulatur, es kann zu einem Atemstillstand kommen. Kinder sind aufgrund ihrer geringen Körpergröße häufiger als Erwachsene von der Zeckenparalyse betroffen. Wird die Krankheit früh erkannt und die Zecke entfernt, bilden sich die Symptome meist schnell und folgenlos zurück. 

So war es zum Glück auch bei der kleinen Kaylin. Ihre Mutter postete noch am selben Abend ein Foto ihrer Tochter, die das Krankenhaus mit zwei Ballons in der Hand verließ: „Schaut mal, wer aus dem Krankenhaus LÄUFT“, schrieb Jessica Griffin zu dem Foto. „Es hat sich wieder alles normalisiert.“

Zecke entfernen 22.02